Es ist die Art von Brief, die man immer mit zittrigen Händen öffnet: Das Finanzamt schreibt und offenbart, was bei der Prüfung der Steuererklärung herausgekommen ist. Oft genug liest man den absoluten Horror: Eine dicke Nachzahlung wird fällig. Wenn Sie diese nicht aus der eigenen Tasche bezahlen können, benötigen Sie einen Kredit. Tatsächlich darf das Finanzamt Sie sogar dazu auffordern, einen Kredit für die Steuernachzahlung aufzunehmen. Doch sollten Sie Ihre Option sorgsam prüfen, um auf diese Weise herauszufinden, ob dieser Schritt wirklich unumgänglich ist – und falls ja, wie Sie am besten vorgehen. Hierbei möchten wir Ihnen helfen.

Kredit für die Steuernachzahlung: Wirklich unvermeidlich?

Wenn die Steuernachzahlung so hoch ist, dass Sie das Geld nicht auf der hohen Kante haben, jedoch über Raten innerhalb weniger Monate abbezahlen können, so müssen Sie möglicherweise keinen Kredit aufnehmen. Das Finanzamt lässt in einem begrenzten Umfang mit sich reden, was den Zahlungstermin angeht. Sie können eine Stundung der Nachzahlung beantragen oder versuchen, Ratenzahlung zu beantragen. Grenzenlos ist die Bereitschaft der Behörde, solche Anträge zu genehmigen, allerdings nicht. Innerhalb von sechs Monaten sollten Sie Ihre Steuerschuld beglichen haben. In Einzelfällen, die sehr gut begründet sein müssen, kann der Zeitraum bis auf ein Jahr ausgedehnt werden. Diese Lösung hat den Charme, dass Sie keine Kreditzinsen tragen müssten.

Kredit für die Steuernachzahlung: Die potenziellen Darlehensgeber

Wenn Sie ein Darlehen für die Steuernachzahlung benötigen, so wird es vermutlich schwierig, das Geld von Ihrer Hausbank zu erhalten. Dort hat man erhebliche Zweifel an Ihrer Bonität. Ihre Kreditrückzahlungsfähigkeit wird deshalb skeptisch beurteilt, weil sich das Geldhaus fragt, wie seriös Sie Ihre Finanzen planen, wenn Sie in solche Probleme mit dem Finanzamt geraten.

Grundsätzlich gibt es nur zwei Ausnahmen, bei denen Ihre Hausbank der richtige Ansprechpartner für das Darlehen für die Steuerrückzahlung ist. Wenn Sie beispielsweise lediglich einen Kleinkredit in einer Höhe von bis zu 3000 Euro (bei manchen Finanzinstituten: bis zu 5000 Euro) benötigen und es ansonsten keine Zweifel an Ihrer Bonität gibt, wird die Bank Ihnen in der Regel helfen. Gleiches gilt dann, wenn Sie diese Zweifel beispielsweise über einen Bürgen oder einen zweiten Kreditnehmer zerstreuen können.

Ebenfalls hilfsbereit dürfte sich Ihre Bank dann zeigen, wenn Sie freiberuflich oder selbstständig arbeiten und Sie einfach ein derart erfolgreiches Jahr hatten, dass die Steuervorauszahlungen nicht ausreichten. In einem solchen Fall ist die wirtschaftliche Basis dafür gegeben, dass Sie das Darlehen problemlos zurückzahlen könnten. Da die Alternative wäre, dass Sie beispielsweise Maschinen aus Ihrem Betrieb verkaufen müssten, um die Steuerschuld zu begleichen, wodurch sich Ihre wirtschaftliche Situation verschlechtert, ist das jeweilige Finanzinstitut in aller Regel ebenfalls dazu bereit, Ihnen zu helfen.

Wenn Ihre Hausbank Ihnen allerdings Probleme bereitet, so werden Sie vermutlich generell Probleme haben, einen Kredit für die Steuernachzahlung in Deutschland zu finden. In einem solchen Moment ist es ratsam, sich im Ausland nach einem entsprechenden Darlehen umzusehen. Die entsprechenden Direktbanken finden Sie über das Internet. Diese begrenzen den maximalen Darlehensbetrag zwar in der Regel auf vierstellige Summen, aber dies fällt für Sie vermutlich nicht weiter ins Gewicht, weil jene ausreichen sollten, um die Steuernachzahlung zu leisten.

Wenn alle Stricke reißen: Der Kreditvermittler als Hilfe

Wenn Sie aber auch im Ausland nicht fündig geworden sein sollten, so können Sie auch einen Darlehensvermittler um Hilfe bitten, den Kredit für die Steuernachzahlung zu finden. Allerdings sollten Sie sich dann über verschiedene Dinge bewusst sein: Zum einen arbeitet jener nicht umsonst. Ihre Kosten steigen.

Zum anderen gibt es viele schwarze Schafe auf dem Markt der Darlehensvermittler. Seriöse Kreditmakler erkennen Sie daran, dass diese keine Vorauszahlungen verlangen, transparente Preise haben und sich pauschal nach Vertragsabschluss bezahlen lassen. Idealerweise legt Ihnen der Vermittler Angebote von wenigstens drei unterschiedlichen Banken vor. Auf diese Weise wird die Gefahr gebannt, dass Sie an einen Makler geraten, der exklusiv mit einem Geldhaus zusammenarbeitet und Ihnen deshalb möglicherweise nicht das bestmögliche Angebot vorlegt.